Leistungsgesellschaft: Welche Schule braucht das Kind?
Bildung gilt als Ressource, von der unsere Hochleistungsgesellschaft nicht genug haben kann. Damit sind auch Probleme verbunden, z.B. Schulstress oder Leistungsdruck. Darum fühlen sich viele Eltern verpflichtet, als Produzenten zu handeln und ihre Kinder auf die Bühne zu stossen. In meinem Referat beleuchte ich Frage, welche Schule Kinder heute brauchen. Meine Antwort ist die: Die Schule ist leistungsorientiert, aber potenzialorientierter und chancengerechter. Sie gewichtet Lernprozesse sowie den Erwerb überfachlicher Kompetenzen ebenso. Hin und wieder durchschnittlich sein und scheitern zu dürfen gehört zu den Rechten jedes Kindes.
Margrit Stamm ist Professorin emerita für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Fribourg (CH). Zudem leitet sie das Forschungsinstitut Swiss Education, das in der nationalen und internationalen Bildungsforschung tätig ist. Margrit Stamms Forschungsschwerpunkte sind frühkindliche Bildung und Familie, Kinder in der Optimierungs- und in der Hochleistungsgesellschaft, Chancengerechtigkeit, Berufsbildungsforschung, Schulabsentismus und Schulabbruch. Sie ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder.
Gehirngerechtes Lernen - Wie wir die Gehirngesetze für das Lernen nutzen können
Unser Gehirn hat sich strukturell in den letzten 35'000 Jahren in seiner Funktionsweise nicht verändert. Wie ein Lernstoff präsentiert, wiederholt oder gelernt werden muss, damit das Gehirn die Lerninhalte sowohl abspeichern als auch wiedergeben kann ist Lerngesetzen unterworfen, die bis heute ihre Gültigkeit haben.
Dies wirft Fragen auf: Wie muss der Lernstoff für ein schnelles Erlernen präsentiert werden? Welche Lernmethoden wirken sich ungünstig auf das Einspeichern aus? Wie lassen sich Wiederholungssequenzen im Schulalltag einbauen und dabei die Motivation der Schüler:innen trotzdem hoch halten? Was genau passiert im Gehirn, beim Erlernen von neuen Inhalten? Diesen Fragen geht die Referentin nach und zeigt Möglichkeiten zu gehirngerechtem Lernen auf.
Elena Arici ist Psychologin mit Nachdiplom in Neuropsychologie. Seit 2012 ist sie als Dozentin bei der Akademie für Lerncoaching und an der Fachhochschule Nordwestschweiz tätig. Seit 20 Jahren leitet sie die Praxen LernWerk in Winterthur und Stäfa. Als Pionierin auf dem Gebiet des Neurofeedbacks ist es ihr ein Anliegen, die neusten Erkenntnisse aus der Hirnforschung in die tägliche Arbeit, zur Verbesserung der Hirnleistung und des Lernens, einfliessen zu lassen.